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März 30, 2009

Frühling

Ich fühle frischen Wind, wie schon seit Langem nicht mehr

Es ist wahrhaftig so, dass ich behaupten kann ich hab meine depressiven Phasen hinter mir gelassen, ohne Gefahr zu laufen im nächsten Atemzug wieder von einer Welle erfasst zu werden, die meine Lungen mit Wasser füllt und mich in den dunklen Strudel zurückwirft, um mich augenblicklich meiner Illusion zu berauben. Im Moment kommt wahrscheinlich noch der Effekt der Übermüdung zur Geltung, der eine stimmungsaufhellende Wirkung herbeiruft, der meinen Eindruck einer deutlichen Besserung noch etwas steigert und mir diese besonders gute Laune an diesem frühen Montag Morgen beschert. Jedoch bemerke ich eine Besserung schon seit letztem Jahr ungefähr seit September. Es ist eine stetige Entwicklung seit letztem Jahr, die sich auch eigentlich über das ganze letzte Jahr hinwegzog. Ich habe irgendwann vor Ostern letztes Jahr damit begonnen Johanniskraut regelmäßig einzunehmen, wo ich es vorher eher sporadisch tat. Ca. 3 Monate tat ich dies, bis ich der Meinung war, es wieder abzusetzen. Ob es nun dem pflanzlichen Inhaltsstoffen des Johanniskrauts zu verdanken ist, oder einfach einer psychologisch, persönlichen Entwicklung, ich fühlte schon lange nicht mehr soviel Zuversicht und Selbstverständnis und Klarheit und Richtigkeit, wie ich es momentan tue. Dennoch bin ich trotz aller frohen Botschaften noch nicht ganz über den Berg. Ich bin eher in einer Phase der Regenerierung und des vorsichtigen Vorantastens in Bezug darauf, wieviel mein Selbst, meine Seele oder was auch immer da in mir wohnt, zur Zeit verträgt. Ich habe auch gerade erst durch das Schreiben mit verschiedenen Mailkontakten erst wieder bemerken können, dass sich zwar das Gefühl immer mehr löst, dass einem das Herz in der Brust zusammenzudrücken scheint und schon fast ganz verschwunden ist, jedoch lüftet es auch den Schleier für einen anderen seelischen Aspekt. Nämlich die Nähe (oder Ferne) zu der eigenen Gefühlswelt. Da können ganz schöne Diskrepanzen entstehen, wenn man lange Zeit dazugezwungen war, nicht auf das zu hören, was einem die Gefühle sagten. Wenn man sich nicht zurückziehen konnte, an einen Ort der Ruhe, weil man an den Alltag gebunden ist und überleben will etc. Diese gilt es erst wieder aufzuarbeiten, wenn man den Schleier gelüftet hat und wieder ein Stück Klarheit und neue Kraft gewonnen hat.

Es gab in den vielen Jahren viele Mailkontakte, die für mich eine echte Bereicherung waren und mit denen man soviel teilen konnte und die einen aus der Ferne teilweise soviel erkannten und verstanden, als Leute aus dem direkten Umfeld, von denen man annahm, dass sie einem nach jahrelangem befreundet oder verwandt sein, dass sie einen besser kennen müssten. Ich nehme diese neue Kraft für mich als Motivation wieder offener zu schreiben und damit die Menschen zu erreichen, weil ich glaube, dass ich das kann. Ich weiß wieder mehr, wo ich hin will und ich habe Ideen und ich werde diese nutzen, solange ich dazu in der Lage bin. Ich hoffe, dass es von nun an, nicht mehr bergab geht, sondern dass ich mein Level halten kann. Ich fühle mich gut.

shadoworose31